Warum ist eine Stillberatung wichtig

Eine professionelle Stillberatung unterstützt Mütter und ihre Familien mit fachkundiger Hilfe beim Stillen. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum eine Stillberatung von großer Bedeutung ist:

Unterstützung bei Stillproblemen

1. Hilfe bei Anlegeproblemen: Viele Mütter haben Schwierigkeiten, ihr Baby richtig anzulegen. Eine Stillberaterin zeigt Techniken, Positionen und erklärt das physiologische Stillen, um das Anlegen zu erleichtern.
2. Linderung von Schmerzen: Viele Mütter berichten von anfänglichen Schmerzen beim Stillen. Eine Beratung kann helfen, Ursachen für diese Schmerzen zu identifizieren und Lösungen anzubieten. In den meisten Fällen liegt es an nicht optimalen Anlegetechniken.
3. Management von Milchmangel oder -überschuss (Hypo- oder Hyperlaktation): Beide Situationen können für die Mütter sehr belastend werden. Beraterinnen können Tipps und Strategien geben, wie die Milchproduktion sowohl gesteigert als auch reguliert werden kann.
4. Erkennen und Betreuen von oralen Restriktionen: Auch wenn die Stilltechnik optimal durchgeführt wird, können orale Restriktionen (verkürzte Bänder im Mundraum) das Stillen und Gedeihen des Säuglings deutlich negativ beeinträchtigen.
5. Wundmanagement: sind einmal Wunden an der Mamille entstanden, muss die optimale Wundversorgung gefunden werden, damit das Stillen schnell schmerz- und infektionsfrei weiter durchgeführt werden kann.
6. Milchstau und Mastitis: fast jede Stillmutter klagt im Laufe der Stillzeit über einen Milchstau. Bei einer schnellen und fachkundigen Betreuung durch eine Stillberaterin kann das Risiko einer Mastitis minimiert und schnell behoben werden, ohne dass die Stillbeziehung gefährdet wird.

 

Individuelle Betreuung und Anpassung

1. Personalisierte Beratung: Jede Mutter und jedes Baby sind einzigartig. Eine Stillberatung bietet maßgeschneiderte Ratschläge, die auf die individuellen Bedürfnisse und Umstände der gesamten Familie zugeschnitten sind.
2. Besondere Herausforderungen: Mütter von Frühgeborenen, Mehrlingen oder Babys mit speziellen Bedürfnissen erfordern gezielte Unterstützung. Daher ist ein enger Informationsaustausch im Laufe der Betreuung unerlässlich.

 

Förderung der Gesundheit von Mutter und Kind

1. Optimale Ernährung für das Baby: Muttermilch ist die beste Ernährung für Neugeborene, weil sie sich immer den Bedürfnissen des Kindes anpasst. Eine Beratung hilft sicherzustellen, dass das Baby ausreichend und effektiv gestillt wird.
2. Gesundheitsprävention: Stillen kann dazu beitragen, Gesundheitsprobleme bei Mutter und Kind zu verhindern, das Risiko zu senken oder die Gesundheit präventiv zu fördern:
   • Krebsvorkommen (Eierstock-, Brust- und Endometriumkarzinome, Leukämie- Inzidenzen bei Kindern)
   • Typ II- Diabetes
   • Kardiovaskuläre Erkrankungen
   • Übergewicht und Adipositas (bei Kindern)
   • Mittelohrentzündungen (bei Kindern)
   • Erhöhte Blutdruck- und Blutfettwerte (bei Kindern)
   • Schutz vor chronisch- entzündlichen Darmerkrankungen (bei Kindern)
   • Verbesserung des Infektionsschutzes (bei Kindern)
   • Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Herzkreislaufsystems (bei Kindern)
   • optimale Ausbildung der Gesichts- und Mundmuskulatur (bei Kindern)
   • höherer IQ (bei Kindern)

 

Emotionale und psychologische Unterstützung

1. Stärkung des Selbstvertrauens: Stillberaterinnen können Müttern helfen, sich sicherer und kompetenter im Umgang mit dem Stillen und mit dem Säugling zu fühlen.
2. Emotionale Unterstützung: Stillen kann emotional herausfordernd sein. Eine Beraterin bietet Verständnis, Ermutigung und Unterstützung in schwierigen Zeiten.

 

Bildung und Aufklärung

1. Aufklärung über Stilltechniken: Mütter lernen verschiedene Stilltechniken und -positionen kennen, die das Stillen fördert.
2. Wissen über die Vorteile des Stillens: Eine Stillberatung klärt über die zahlreichen Vorteile des Stillens für Mutter und Kind auf.

 

Langfristige Stillziele

1. Unterstützung bei der Fortsetzung des Stillens: Beraterinnen helfen Müttern, ihre Stillziele zu erreichen, sei es exklusives Stillen für sechs Monate oder längeres Stillen bis mindestens 2 Jahre, wie es die WHO empfiehlt.
2. Vorbereitung auf das Abstillen: Wenn die Zeit zum Abstillen gekommen ist, können Beraterinnen Tipps und Unterstützung bieten, um den Übergang sanft zu gestalten und die Mutter-Kind- Bindung nicht zu gefährden.

Netzwerk und Ressourcen

1. Vernetzung mit anderen Müttern: Stillgruppen bieten die Möglichkeit, andere stillende Mütter zu treffen und Erfahrungen auszutauschen.
2. Zugang zu Hilfsmitteln: Beraterinnen können Informationen und Empfehlungen zu Stillhilfsmitteln, wie Stilldonuts, Milchpumpen und stillfreundliche Zufütterungsmethoden, geben.

 

Lokale Unterstützung und Erreichbarkeit

1. Regionale Ansprechpartner: Lokale Stillberatungen bieten leicht zugängliche Unterstützung, die regelmäßige Treffen im eigenen häuslichen Umfeld und kontinuierliche Betreuung ermöglicht.
2. Verständnis der lokalen Gegebenheiten: Beraterinnen kennen die örtlichen Gegebenheiten und können gezielte Empfehlungen und Unterstützung anbieten, sei es therapeutische, ärztliche oder materielle Unterstützung.

Zusammengefasst ist eine professionelle Stillberatung wichtig, um Müttern praktische, emotionale und fachliche Unterstützung zu bieten, die das Stillen erleichtert und die Gesundheit und das Wohlbefinden von Mutter und Kind fördert. Spezielle Ausbildungen zur international zertifizierten Still- und Laktationsberaterin (IBCLC) geben die Garantie immer auf dem aktuellsten Stand der Wissenschaft zu sein, da das Zertifikat nur für 5 Jahre seine Gültigkeit behält. In dieser Zeit müssen Weiterbildungpunkte gesammelt werden, um die Re-Zertifikation zu ermöglichen.